„Was soll ich bloß posten?“ Diese Frage stellen sich täglich viele lokale Unternehmer:innen. Social Media stresst, die Website dümpelt vor sich hin und Content-Planung klingt nach einem weiteren Punkt auf der nie endenden To-Do-Liste.
Aber: Content kann leicht sein – wenn du klein anfängst. Die Lösung steht oft direkt vor dir: in Form einer Kundenfrage. Denn die Fragen deiner Kund:innen sind kein nerviges Beiwerk, sondern ein Schatz an Themen, die wirklich interessieren. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du aus einer einzigen Kundenfrage 10 richtig gute Content-Ideen entwickelst. Und zwar für deine Website, deinen Newsletter, dein Google-Unternehmensprofil – und sogar für offline vor Ort.
Kundenfragen sind Content-Gold
Du brauchst keine langen Redaktionspläne, um erstmal ins Tun zu kommen – auch wenn diese natürlich langfristig sinnvoll sind – und keine stundenlangen Brainstormings. Du brauchst offene Ohren und ein bisschen Neugier. Denn deine Kund:innen liefern dir täglich, was du suchst: Themen, die wirklich relevant sind.
Ob am Telefon, im Laden, in der Praxis, im Büro, ob per E-Mail oder im Vorgespräch: Die immer gleichen Fragen tauchen auf. „Wie lange dauert…?“, „Was kostet…?“, „Worauf muss ich achten…?“ – das ist kein Small Talk, das ist pures Content-Gold.
Denn jede dieser Fragen zeigt dir nicht nur, was deine Kund:innen bewegt, sondern auch, wo sie Orientierung suchen. Genau hier setzt guter Content an: Er beantwortet, erklärt, begleitet. Er baut Vertrauen auf. Ohne Druck.
Wie du daraus 10 verschiedene Content-Formate entwickelst, zeige ich dir jetzt an drei konkreten Beispielen – aus einem Blumenladen, einer Physiotherapiepraxis und einem Malerbetrieb. Jeweils mit einer typischen Kundenfrage – und 10 Content-Ideen, die sich daraus entwickeln lassen. Und ja, das Prinzip funktioniert auch für andere Branchen.
Beispiel 1 – im Blumenladen: „Wie lange halten Pfingstrosen?“
Pfingstrosen haben im Frühsommer Saison und sind wunderschön, aber auch ein bisschen Diva. „Wie lange halten Pfingstrosen?“ ist daher eine oft gestellt Frage von Kunden im Blumengeschäft. Perfekt also, um online damit Sichtbarkeit aufzubauen, Kompetenz zu zeigen – und ganz nebenbei die Lust auf Blumen zu steigern.
Hier sind 10 konkrete Content-Ideen:
- Pfingstrosen richtig pflegen – die Basics
Erkläre, wie der schräg angeschnittene Stiel die Wasseraufnahme verbessert, warum lauwarmes Wasser besser ist als kaltes und wie regelmäßiger Wasserwechsel die Haltbarkeit verlängert. - Was viele falsch machen: Pflegefehler vermeiden
Weise auf typische Fehler hin, wie das Stehenlassen von Blättern im Wasser, die Fäulnis fördern, oder das Platzieren der Vase in direkter Sonne oder Zugluft. - Welche Blumen halten länger? Pfingstrosen im Vergleich
Vergleiche die Haltbarkeit von Pfingstrosen mit anderen Schnittblumen und erkläre, warum ihre kurze Blütezeit Teil ihres Charmes ist. - Pfingstrosen – warum sie so schnell verblühen (und warum das okay ist)
Erkläre, dass die kurze Blütezeit genetisch bedingt ist und wie man sie dennoch optimal genießen kann. - Saisonstart: Wann Pfingstrosen am frischesten sind
Informiere über die besten Zeiten für den Kauf von Pfingstrosen und wie die Frische die Haltbarkeit beeinflusst. - Pflegetipps aus dem Alltag – was Florist:innen empfehlen
Teile bewährte Tipps aus der Praxis, wie das Entfernen von unteren Blättern und das Verwenden von sauberen Vasen. - „Zucker ins Wasser?“ – Mythen rund um Blumenpflege
Diskutiere Hausmittel wie Zucker oder Essig im Vasenwasser und erkläre, was wirklich hilft. - Einblick in die Lieferkette: Von der Gärtnerei in die Vase
Zeige den Weg der Pfingstrose vom Feld bis zum Kunden und wie Frische und Transport die Haltbarkeit beeinflussen. - Wie du aus Pfingstrosen das meiste herausholst – auch optisch
Gib Tipps zur Auswahl der Vase, zur Kombination mit anderen Blumen und zur Präsentation, um die Schönheit der Pfingstrosen zu betonen. - Warum wir Pfingstrosen trotzdem lieben – trotz kurzer Lebensdauer
Ein emotionaler Beitrag über die besondere Ausstrahlung und den Charme der Pfingstrose.
Und so wird eine Content-Idee auf mehreren Kanälen sichtbar:
Eine Idee kannst du nun gezielt in mehreren Formaten und auf verschiedenen Kanälen nutzen – ohne dich zu wiederholen. Zum Beispiel die Idee „Pfingstrosen richtig pflegen – die Basics“:
- Website / Blog:
Schreib einen fundierten Artikel mit Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflege. Ergänze ihn mit Fotos und einem saisonalen Hinweis (z. B. „gültig von Mai bis Juni“). - Newsletter:
Greif einen Pflegetipp heraus – z. B. den mit dem lauwarmen Wasser – und verlinke auf den Blogartikel. Perfekt auch mit aktuellem Verkaufsangebot oder Vorbestellung. - FAQ auf der Website:
Integriere die Frage „Wie lange halten Pfingstrosen?“ samt Kurzantwort + Link zum ausführlichen Beitrag. - Google-Unternehmensprofil:
Erstelle einen Beitrag: „Frische Pfingstrosen da – mit Profi-Pflegetipps für zuhause!“ – samt Foto und Link. - E-Mail-Signatur (im Frühling):
PS: „Du liebst Pfingstrosen? Hier gibt’s unsere besten Tipps für die Vase 💐 → Link“
So entsteht aus einer echten Kundenfrage ein kleines Content-Ökosystem – sichtbar, hilfreich, authentisch.
Beispiel 2 – die Physiotherapiepraxis: „Was muss ich zum ersten Termin mitbringen?“
Diese Frage stellt sich fast jede:r neue Patient:in – und sie bietet dir die Möglichkeit, Unsicherheit abzubauen und professionell aufzutreten. Ideal also, um Vertrauen zu schaffen, Abläufe zu erklären und deinen Servicegedanken zu zeigen.
Hier sind 10 konkrete Content-Ideen:
- Was du zum ersten Termin mitbringen solltest – die Basics
Erkläre, welche Unterlagen wichtig sind (z. B. ärztliche Verordnung, Versichertenkarte) und warum bequeme Kleidung sinnvoll ist. - Was nicht notwendig ist – und warum das oft gefragt wird
Beruhige deine Patient:innen: Keine Sportausrüstung nötig, keine medizinischen Fachbegriffe lernen – einfach kommen. - Ablauf des ersten Termins – Schritt für Schritt erklärt
Beschreibe, was passiert: Begrüßung, Anamnese, erste Behandlung – damit niemand überrascht wird. - Was wir vorbereiten – und was du vorbereiten kannst
Zeige, wie dein Team Termine vorbereitet und wie Patient:innen den Einstieg erleichtern können. - Checkliste zum Mitnehmen oder Downloaden
Biete eine praktische Liste an, die hilft, beim ersten Besuch nichts zu vergessen. - Erfahrungen aus dem Praxisalltag
Teile kleine Anekdoten: Was fragen andere vor ihrem ersten Termin? Was war besonders hilfreich? - Was anziehen? Kleidung und Komfort
Gib einfache Tipps: Was ist bequem, was ist praktisch, was sollte vermieden werden? - Warum gute Vorbereitung hilft – aber nicht alles sein muss
Ermutige auch „spontane“ Patient:innen – der Termin soll helfen, nicht stressen. - Sensibel kommunizieren – auch bei Unsicherheit
Zeige, dass es okay ist, Fragen zu stellen und sich unsicher zu fühlen – das nimmt Druck raus. - Unser Service für den Start – das bieten wir an
Zeige, wie du den Einstieg begleitest: zum Beispiel durch ein Begrüßungsgespräch, ein Infoblatt oder eine persönliche Einweisung.
Und so wird aus einer Content-Idee Sichtbarkeit auf mehreren Kanälen:
Diese eine Idee kannst du gezielt in mehreren Formaten und auf verschiedenen Kanälen nutzen – ohne dich zu wiederholen, wie hier am Beispiel „Was du zum ersten Termin mitbringen solltest – die Basics“:
- Website / Blog:
Schreib einen Blogbeitrag mit dem Titel: „Dein erster Termin bei uns – was du wirklich brauchst“. Locker geschrieben, mit klarer Auflistung und einem freundlichen Einstieg. - Newsletter:
Eine kleine Erinnerung im Newsletter: „Neuer Termin? Hier ist deine Mini-Checkliste für den ersten Besuch“ – mit Link zum ausführlichen Beitrag. - FAQ auf der Website:
Integriere die Frage „Was muss ich mitbringen?“ mit einer kurzen, klaren Antwort und Link zur Checkliste oder zum Blog. - Google-Unternehmensprofil:
Verfasse einen Beitrag: „Dein erster Physiotherapie-Termin? Das brauchst du wirklich.“ – inkl. Link und Bild aus der Praxis. - E-Mail-Signatur bei Terminbestätigung:
PS: „Nicht sicher, was du mitbringen sollst? Hier findest du alles Wichtige auf einen Blick → Link“
So entsteht aus einer häufig gestellten Frage ein ganzes Info-Paket – das Vertrauen schafft, Service zeigt und professionell wirkt.
Beispiel 3 – der Malerbetrieb: „Was kostet das?“
Kurz, direkt – und für viele Kund:innen die wichtigste Frage überhaupt. Aber: Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Gerade deshalb eignet sie sich hervorragend, um Transparenz zu zeigen, Vertrauen aufzubauen und die eigene Arbeitsweise zu erklären.
Hier sind 10 konkrete Content-Ideen::
- Was beeinflusst den Preis?
Erkläre, warum Dinge wie Untergrund, Raumgröße, Materialwunsch und Vorarbeiten den Preis stark verändern. - Ein Rechenbeispiel zur Orientierung
Zeige eine realistische Beispielrechnung: Was kostet das Streichen eines 20 m²-Raums inklusive Decke und Material? - DIY vs. Profi – der Vergleich
Was spart man wirklich beim Selbermachen – und was riskiert man vielleicht? - Warum wir keine Pauschalpreise nennen
Gib offen Einblick: Jedes Projekt ist anders – und das ist auch gut so. - Unsere Preiskomponenten – verständlich erklärt
Erkläre, wie sich dein Preis zusammensetzt: Zeit, Material, Fahrtkosten, Fachwissen. - „Billig kann teuer werden“ – Erfahrungsbericht
Zeige anhand eines (anonymisierten) Beispiels, was passiert, wenn schlecht gearbeitet wird – und wie du es besser machst. - Checkliste für die Angebotsanfrage
Welche Infos brauchst du, um ein seriöses Angebot zu erstellen? Diese Liste hilft deinen Kund:innen. - Projektvorstellung mit Preisrahmen
Zeig ein echtes Projekt, nenne eine grobe Preisspanne und erkläre, was besonders war. - Fragen zur Preisgestaltung, die oft gestellt werden
Sammle typische Rückfragen – und beantworte sie in einem eigenen Beitrag. - Was sich beim Materialpreis verändert hat – und warum
Stichwort: Transparenz bei steigenden Preisen. Erkläre deine Sichtweise.
Und so wird aus einer Content-Idee Sichtbarkeit auf mehreren Kanälen:
Diese eine Idee kannst du gezielt in mehreren Formaten und auf verschiedenen Kanälen nutzen – ohne dich zu wiederholen. Hier am Beispiel „Was beeinflusst den Preis?“:
- Website / Blog:
Schreib einen Artikel: „Warum wir keine Pauschalpreise nennen – und was wirklich zählt“. Mit Beispielen und verständlicher Sprache. - Newsletter:
Teile eine Mini-Erklärung: „Woraus sich unser Preis zusammensetzt – ein Blick hinter die Kulissen“ – mit Verweis auf den Blog. - Website-FAQ:
Füge eine Frage ein wie: „Was beeinflusst den Preis für Malerarbeiten?“ – kurz und sachlich beantwortet, inkl. Link zum Artikel. - Google-Unternehmensprofil:
Verfasse einen Beitrag: „Warum jeder Auftrag anders ist – unsere Preisfaktoren erklärt“. Mit Bild aus einem echten Projekt. - Angebots-Mail / Signatur:
PS: „Transparenz ist uns wichtig. Wie unser Preis entsteht, liest du hier → Link“
So wird aus der Preisfrage kein Minenfeld, sondern ein echtes Vertrauenspflaster – fundiert, verständlich, professionell.
Und jetzt du: So verwandelst du eine Kundenfrage in echtes Content-Gold
Eine einzige Frage kann viel mehr, als du denkst – wenn du sie richtig aufdröselst. Statt sie einmal zu beantworten und dann abzuhaken, mach mehr daraus:
Schau genauer hin
Was steckt hinter der Frage? Was weiß deine Kundin noch nicht? Welche Missverständnisse, Ängste oder Entscheidungen hängen daran?
Sammle Blickwinkel
Überleg dir 3–5 unterschiedliche Ansätze: eine Schritt-für-Schritt-Erklärung, ein Vergleich, ein Erfahrungsbericht, eine Checkliste oder ein Fehler-Guide. Jeder Blickwinkel bringt neue Inhalte.
Wähle deine Kanäle
Welcher Inhalt passt wohin? Ein tiefergehender Beitrag auf der Website, eine kurze Erinnerung im Newsletter, eine knackige Info im Google-Profil – du musst nicht alles machen. Nur das, was wirkt.
Bleib bei einem roten Faden
Alle Inhalte sollen auf dasselbe Ziel einzahlen: Verständnis schaffen, Vertrauen aufbauen, Entscheidung erleichtern.
💡 Tipp:
Wenn du dir jede Woche eine Kundenfrage vornimmst, hast du ruckzuck einen Content-Fundus, der automatisch wirkt.
Fazit: Eine Frage = 10 Inhalte = dein Einstieg in die Sichtbarkeit
Du brauchst keine 100 Ideen, was du brauchst, ist ein guter Ausgangspunkt – und genau den liefern dir die Fragen deiner Kund:innen. Denn aus einer echten Frage entstehen nicht zehn völlig unterschiedliche Themen – aber zehn clevere Wege, ein Thema sinnvoll und vielfältig aufzubereiten. Für deine Website. Für Google. Für deine Mails. Für alle, die dich finden (und verstehen) sollen.
Also: Augen und Ohren auf im Alltag – dein Content liegt direkt vor dir.
PS: Und wenn du das Gefühl hast: „Okay, das ist machbar – aber ich hätte gern einen Plan dahinter“, dann meld dich gern. Ich helfe dir dabei, deine Inhalte strategisch zu strukturieren – so, dass sie ohne Stress zu und in deinem Alltag passen. Schreib mir einfach: 📧 dressler(at)kerstindressler.de